Dieser Gorgonzola ist cremig wie kein anderer! Er schmeckt herrlich mild, daher auch die Bezeichnung "dolce", was auf italienisch "süß" bedeutet. Im Gegensatz zu seinem Bruder, dem Gorgonzola
"piccante", dürfte er auch etwas für sensiblere Gaumen sein. Denn der Gorgonzola dolce ist nicht so bissig und lässt sich wunderbar zu einem Ciabatta genießen.
Der Gorgonzola wird seit dem 11. Jahrhundert hergestellt. Früher hieß er in der Ursprungsregion Lombardei Stracchino di Gorgonzola (Der Müde von Gorgonzola) oder Stracchino verde (Der grüne
Müde), da er ursprünglich im Herbst und im Winter gekäst wurde, wenn die Kühe müde vom Almabtrieb waren. Ein anderer älterer Name war Stracchino erborinato (erborin = im Mailänder Dialekt
Petersilie), weil die grünen Schimmeladern an Petersilienkraut erinnern. Nach unbestätigten Quellen sei der Käse erstmals im Jahr 879 in Gorgonzola hergestellt worden, andere schreiben den
Ursprung dem Ort Pasturo in Valsassina (nördlich von Lecco) zu, ebenfalls eines der Zentren des Viehabtriebs im Herbst.
Einer Legende nach wurde er erfunden, als ein Melker während des Abendmelkens Besuch von einer verführerischen Magd erhielt. Sie soll ihn von seiner eigentlichen Arbeit abgehalten und bis
zum Morgen so beschäftigt haben, dass er todmüde die frische Milch des morgendlichen Melkganges mit der geronnenen des Vorabends zusammenschüttete. Daraus sei ein neuartiger Käse
entstanden, den die Freunde des Melkers in Anspielung auf die geraubte Nachtruhe den Müden nannten.