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"ANNI SCHAUT GENAUER HIN": 

Vanille

Zugegeben, rein äußerlich macht Vanille nicht gerade viel her. Die langen, dunkelbraunen Schoten wirken verschrumpelt und eher unscheinbar. Doch wer schon mal echte Vanille gekostet hat, lässt sich davon nicht verunsichern – das schwarze Mark im Inneren der Schoten schmeckt und duftet superlecker. 

Für eine sanft intensive Geschmacksexplosion sorgen rund 130 verschiedene Stoffe, die in einer einzigen Kapsel beziehungsweise Schote stecken. Am dominantesten ist Vanillin mit zwei bis vier Prozent Anteil.

Da ist es es kaum mehr überraschend, dass Vanille auch gern als Königin der Gewürze bezeichnet wird und dass sie zudem zu den besonders kostspieligen Genüssen gehört. Genau aus dem Grund hat man schon früh versucht, das typische Vanillearoma künstlich zu imitieren. Allerdings mit fragwürdigem Erfolg, denn künstliches Vanillin kann mit echter Vanille kulinarisch einfach nicht mithalten.

Das Mark der Vanilleschoten, zersetzt sich beim Verarbeiten in viele winzige schwarze Pünktchen. Das ist ein Indiz dafür, dass es sich in einem Eis, Pudding oder ähnliches um echte Vanille handelt.

Herkunft
Vermutlich liegt der Ursprung der Vanille in Mexiko, wo die Totonaken (eine frühe Hochkultur) sie schon zu ihrer Blütezeit zwischen dem 4. und 12. Jahrhundert schätzten und verehrten. Bis heute liegen viele Erntegebiete für Vanille in Mexiko. Aber auch in weiteren Exportländern wie Madagaskar, Tahiti, Indien, Indonesien, die Komoren und Papua Neu-Guinea wird sie angebaut. 

Auch bei echter Vanille gibt es gewisse Qualitätsunterschiede: Kenner schwören auf die intensiv aromatische Bourbon-Vanille (auch Madagaskar-Vanille genannt) andere bevorzugen die weicher und süßlicher schmeckende mexikanische Vanille. Weniger bekannt bei uns sind exotische Vanille-Varianten wie die moschusartig duftende Tahiti-Vanille oder indonesische Vanille mit leichtem Holz- und Raucharoma.

Wie gesund ist eigentlich Vanille?
Bei den Totonaken galt Vanille als Aphrodisiakum und da könnte tatsächlich etwas dran sein, denn chemisch hat Vanille Ähnlichkeit mit dem Sexuallockstoff Pheromon.

Zudem konnten zahlreiche Studien nachweisen, dass die enthaltenen Stoffe vor allem der Seele gut tun. Allein der Duft von Vanille kann nachweislich Stress, Unruhe, Ängste, depressive Verstimmungen, Schlafstörungen und übrigens auch Hungergefühle lindern. Grund dafür ist, dass Vanille die Produktion des Glückshormons Serotonin im Gehirn anregt.

Tipp
Ganze Vanilleschoten halten sich in der gut verschlossenen Verpackung sehr lange. Angeschnittene Schoten verbraucht man besser möglichst zügig. Nach dem Auskratzen des Marks sind die Schoten zum Wegwerfen viel zu schade – sie stecken voller Vanillin und sollten möglichst immer mitgekocht werden. Oder du bereitest dir daraus duftenden Vanillezucker zu…

Vanillezucker selber machen

Zutaten
2 Vanilleschoten
400g Rohrohrzucker
ggf.  Bügel-Vorratsglas

Zubereitung
Zucker in ein großes Bügelglas (ca. 500 ml) geben. Vanillemark aus beiden Vanilleschoten auskratzen und zum Zucker geben. Dann das Glas verschließen und gut durchschütteln. Anschließend auch die ausgekratzten Vanilleschoten wieder hineinstecken.
Das Glas nun verschlossen ca. 1 Woche stehen lassen, damit sich das Aroma entfalten kann. Danach können die Vanilleschoten einfach im Glas verbleiben, bis der Zucker aufgebraucht ist.

Tipp: Gut verschlossen hält besser
Damit sich das Vanille-Aroma der Schoten nicht einfach verflüchtigt und der Zucker keine Feuchtigkeit zieht, muss dein Bügelglas wirklich dicht sein. Diese Gläser mit praktischem Bügelverschluss sind perfekt für den Vorrat.

Dosierung: Ein Päckchen Vanillezucker ersetzen
Falls in einem Rezept von einem Päckchen Vanillezucker gesprochen wird, kannst du dies mit deinem selbstgemachten Vanillezucker ganz einfach ersetzen: Ein gehäufter Teelöffel des selbstgemachten Vanillezuckers ersetzt ein Päckchen fertigen Vanillezucker.

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