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Mispeln sind eine dieser fast vergessenen Fruchtsorten, die kaum jemand auf dem Schirm hat – und genau deshalb so spannend. Früher standen sie in vielen Gärten, heute gelten sie als Rarität. Die gute Nachricht: Wir haben sie wieder für kurze Zeit im Shop! Aber was genau sind Mispeln eigentlich? Wie isst man sie? Warum sind sie roh so ungenießbar, aber nach dem Frost ein echter Genuss? Und was lässt sich aus ihnen zaubern? Dieser Artikel gibt dir den Überblick über eine Frucht, die optisch an Mini-Äpfel erinnert, geschmacklich an Apfelmus erinnert – und die garantiert für Überraschung sorgt. Denn Mispeln sind mehr als nur ein Retro-Obst – sie sind ein echter Wintergeheimtipp.
Die echte Mispel (bot. Mespilus germanica) ist ein altes Obstgehölz aus der Familie der Rosengewächse – verwandt mit Apfel, Birne und Quitte. Ursprünglich stammt sie vermutlich aus Vorderasien und wurde schon vor rund 3.000 Jahren kultiviert. Die Römer brachten sie nach Mitteleuropa, wo sie später in Kloster- und Bauerngärten weit verbreitet war. Heute ist sie selten geworden – und gerade das macht sie so spannend.
Die Früchte der Mispel sind apfelgroß, braun bis rötlich, rau in der Schale und an der Unterseite deutlich eingeschnitten – wie eine kleine Krone. Je nach Region hört man auch andere Namen: Asperl, Hundsärsch oder Dürrlitzen.
Wer weiß heute noch, wie Mispeln schmecken?
Die wenigsten. Früher in vielen Gärten zu finden, sind Mispeln heute so gut wie verschwunden – auch, weil sie im normalen Handel kaum erhältlich sind. In Supermärkten sucht man sie vergeblich, denn die Früchte sind sehr druckempfindlich und überstehen keine langen Transportwege. Dafür findet man sie manchmal auf Wochenmärkten oder für kurze Zeit bei Direktvermarktern – wie aktuell bei uns im Shop.
Unreif schmecken sie herb, hart und pelzig – eigentlich ungenießbar. Erst nach längerer Lagerung oder Frost werden sie weich, das Fruchtfleisch teigig und süßlich. Der Geschmack erinnert dann an Apfelmus mit einem Hauch Birne und Feige.
Wer den Reifeprozess beschleunigen will, kann Mispeln entweder für ein paar Stunden ins Gefrierfach legen oder bei Kühlschranktemperatur nachreifen lassen – auch das funktioniert gut. Am aromatischsten sind sie aber, wenn sie auf natürlichem Weg weich werden.
Mit oder ohne Schale? Die Schale ist essbar, aber zäh und eher uninteressant. Am besten halbiert man die weichen Früchte und löffelt das Musartige Fruchtfleisch heraus. Vorsicht: In der Mitte sitzen meist 3–5 große, harte Kerne, die nicht mitgegessen werden sollten.
Mispeln können auch zu Mus, Marmelade, Kompott oder Gelee verarbeitet werden. Besonders gut harmonieren sie mit Apfel, Hagebutte oder Quitte – also mit anderen Herbst- und Winterfrüchten.
Mispeln sind vermutlich die einzige Frucht in Europa, die erst nach dem ersten Frost genießbar wird. Im Mittelalter war das sogar ein Vorteil: Während andere Früchte längst gegessen oder verdorben waren, konnten Mispeln noch im Winter geerntet oder frisch gereift aus dem Lager verarbeitet werden. Sie waren damit sozusagen das natürliche Winter-Obst, ganz ohne Kühlkette.
Oh ja. In der Volksmedizin wurde die Mispel traditionell bei Magen-Darm-Beschwerden, Blasenentzündungen und zur Entgiftung eingesetzt. Das Fruchtfleisch enthält:
Besonders spannend: Die enthaltenen Gerbstoffe helfen dabei, den Magen zu beruhigen und die Darmflora zu regulieren – und das ganz ohne Nebenwirkungen.
Mispeln sind echte Winterverarbeiter-Früchte. Sobald sie weich sind, lassen sie sich ganz einfach zu:
Früher hat man sie auch in Apfelmost gegeben – ihr hoher Gerbstoffgehalt hat für bessere Haltbarkeit gesorgt.
Nach der Ernte (ab Ende Oktober) sind Mispeln hart und nicht genießbar. Du hast zwei Möglichkeiten:
Wichtig: Nach der Reifung sind Mispeln nur wenige Tage haltbar – am besten schnell verarbeiten oder einfrieren.
Mispeln sind eine dieser alten Sorten, die absolut unterschätzt werden. Ihre späte Reife, der überraschende Geschmack und die gesunde Wirkung machen sie zu einem echten Winterhighlight. Wer etwas Geduld mitbringt, wird mit einer aromatischen Frucht belohnt, die sich vielseitig einsetzen lässt – und die heute wieder ganz zurecht ein Comeback feiert. Probier sie aus, solange sie da sind!
Zutaten:
Zubereitung:
Passt super zu Käseplatten, Joghurt oder einfach aufs Brot!