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"WIR SCHAUEN GENAUER HIN": 

Pfifferlinge in Bio-Qualität

Alles über die schmackhaften Waldpilze mit Tipps zur Lagerung, Reinigung und Zubereitung

Wenn im Spätsommer plötzlich kleine goldene Häufchen auf dem Markt liegen, dann ist Pfifferlingssaison. Und die hat es in sich – denn Pfifferlinge gehören zu den wenigen Lebensmitteln, die wirklich nur wild wachsen. Kein Wunder also, dass sie als Delikatesse gelten. Doch so robust sie im Wald sind, so empfindlich reagieren sie in der Küche. Wie ihr erkennt, ob Pfifferlinge frisch sind, was Bio-Pfifferlinge von konventionellen unterscheidet und warum man sie besser nicht einfriert – das erfahrt ihr hier. Plus: ein Fun Fact, den ihr bestimmt noch nicht kennt!

Illustration Ackerwellen

Was sind Pfifferlinge überhaupt?

Pfifferlinge (Cantharellus cibarius) sind Wildpilze, die in Laub- und Nadelwäldern wachsen – vor allem unter Buchen, Fichten oder Eichen. Ihren Namen verdanken sie dem leicht pfeffrigen Geschmack. Im Gegensatz zu Champignons oder Austernpilzen lassen sie sich nicht züchten. Sie gehen eine Symbiose mit den Baumwurzeln ein – sogenannte Mykorrhiza. Und die lässt sich nicht im Labor nachbauen.

Warum gibt es keine Zuchtpfifferlinge?

Hier liegt der große Unterschied zu anderen Pilzen: Pfifferlinge brauchen lebende Bäume, um überhaupt wachsen zu können. Ihre Fruchtkörper sind quasi ein Abfallprodukt einer komplexen Partnerschaft mit dem Wurzelgeflecht bestimmter Bäume. Deshalb findet ihr Pfifferlinge ausschließlich wild gesammelt, idealerweise aus kontrollierter Wildsammlung.

Fun Fact:
Pfifferlinge enthalten natürlich vorkommende Geschmacksstoffe wie Glutaminsäure – das ist derselbe Stoff, der auch in Parmesan oder Tomaten für den berühmten Umami-Geschmack sorgt. Deshalb schmecken sie auch ohne viel Würze so intensiv.

Wie erkenne ich frische Pfifferlinge?

Gute Qualität erkennt ihr an diesen Punkten:

  • Die Hüte sind kräftig gelb, nicht ausgetrocknet oder bräunlich.
  • Sie riechen angenehm pilzig, nicht muffig oder säuerlich.
  • Die Pilze sind fest und nicht schmierig.
  • Bio-Pfifferlinge haben keine Reste von Reinigungsmitteln oder Konservierern – ganz natürlich, wie aus dem Wald.

Woran erkennt man Bio-Pfifferlinge?

Zwar wachsen alle Pfifferlinge wild, doch bei Bio-Ware achtet man besonders auf:

  • Herkunft und Sammelregion (zertifiziert, keine belasteten Böden)
  • Schonende Verarbeitung ohne Konservierung
  • Keine chemische Reinigung (z. B. mit Wasserstoffperoxid, was in der konventionellen Ware erlaubt ist)

Wie lagere ich Pfifferlinge richtig?

Pfifferlinge sind empfindlich:

  • Am besten gleich nach dem Kauf verbrauchen.
  • Im Kühlschrank maximal 1–2 Tage lagern – luftig verpackt in Papier, nicht in Plastik!
  • Nicht waschen, sondern nur trocken putzen. Feuchtigkeit macht sie schleimig.
  • Nicht roh essen – können schwer verdaulich sein.

Extra-Tipp:
Pfifferlinge nicht einfrieren! Sie verlieren dabei Aroma und Konsistenz. Wer trotzdem auf Vorrat setzen will: kurz anbraten und dann einfrieren. Aber am besten schmecken sie frisch.

Wie putzt man Pfifferlinge richtig?

Mit einem Küchenpinsel oder einer weichen Bürste vorsichtig säubern. Nur grobe Erdreste oder Nadeln entfernen. Notfalls mit einem leicht angefeuchteten Tuch arbeiten. Wasser? Nur im Notfall – die Pilze saugen sich sonst voll und verlieren Geschmack.

Was macht Pfifferlinge so gesund?

Pfifferlinge sind:

  • Kalorienarm
  • Reich an Eisen und Kalium
  • Enthalten Provitamin D und Beta-Carotin
  • Unterstützen durch ihren Gehalt an Ballaststoffen die Verdauung

Wichtig:
Pfifferlinge können Spuren von Schwermetallen enthalten – besonders aus belasteten Regionen. Deshalb lieber Bio-Ware aus geprüfter Wildsammlung wählen.

Fun Fact: 

Pfifferlinge enthalten von Natur aus Glutaminsäure, also denselben Umami-Stoff, der auch in Parmesan, getrockneten Tomaten oder Sojasauce steckt. Kein Wunder also, dass sie so intensiv würzig schmecken – ganz ohne zusätzliche Aromen. Das erklärt auch, warum viele beim Braten denken, sie hätten zu stark gesalzen: Der Pilz bringt seinen eigenen „Würzwert“ mit!

Pfifferlinge sind echte Naturprodukte mit Charakter – aromatisch, gesund und saisonal. Wer zu Bio-Pfifferlingen greift, bekommt nicht nur bessere Qualität, sondern kann sicher sein, dass Umwelt und Gesundheit im Fokus stehen. Nur kurz erhältlich, aber ein echtes Highlight auf dem Teller – wenn man weiß, wie man mit ihnen umgeht.

Rezept Inspiration:

Kleine (Erdmandel-)Pfannkuchen

Pfifferling-Crostini mit Ziegenkäse und gebackenen Trauben

Zutaten:

  • 150 g frische Bio-Pfifferlinge
  • 100 g Ziegenfrischkäse
  • 1 kleine Bio-Zitrone (Schale und etwas Saft)
  • 1 Handvoll kernlose Weintrauben (hell oder rot)
  • 1 Schalotte
  • 1 TL Honig
  • 1 EL Butter oder Olivenöl
  • Frischer Thymian
  • Salz und Pfeffer
  • 1 Baguette (am besten etwas rustikal)

Zubereitung:

Backofen auf 180 °C (Umluft) vorheizen. Trauben halbieren, auf ein Backblech legen, mit etwas Öl und Thymian beträufeln und ca. 10 Minuten im Ofen rösten, bis sie leicht karamellisieren.

Baguette in Scheiben schneiden, rösten. Pfifferlinge trocken putzen. Schalotte fein würfeln, in Butter glasig dünsten, Pilze zugeben, 5–6 Minuten braten. Mit Salz, Pfeffer, Zitronenschale und Saft abschmecken.

Ziegenkäse mit Honig verrühren. Baguettescheiben mit der Creme bestreichen, Pilze darauf verteilen, gebackene Trauben dazu – fertig!

Tipp: Optional passt noch ein Hauch grob gemahlener rosa Pfeffer oder ein paar Walnusskerne on top.